Eisen und das Immunsystem interagieren auf verschiedene Weise miteinander. Auf der einen Seite begrenzt die körpereigene Abwehr für krankmachende Keime den Zugang zu Eisen aus dem Blut. Bei chronischen Infektionen oder auch Krebserkrankungen führen die zugrundeliegenden Mechanismen bis zur sogenannten „Anämie bei chronischer Erkrankung“ (ACD), die als zweithäufigste Anämie weltweit gilt [Wei 2019].
Auf der anderen Seite benötigen Immunzellen genügend Eisen für die eigene Reifung und Funktion [Nie 2020]. Studien zeigten, dass ein Eisenmangel mit einem Gewebeschwund verschiedener Organe des Immunsystems und Veränderungen der Immunantwort verbunden sein kann [Nai 2014]. Dies betrifft unter anderem T-Zell-vermittelte Immunreaktionen und das Abtöten von Erregerstrukturen [Cro 2019].
Studien in Entwicklungsländern kamen zu dem Schluss, dass ein Eisenmangel bei Kindern die angeborene und erworbene Immunität beeinträchtigt, wodurch sich das Infektionsrisiko erhöht [Nie 2020]. Im Jahr 2020 wurde zudem bekannt, dass die unzureichende Versorgung mit Eisen über die Nahrung die Wirkung von Impfungen schwächt [Sto 2020]. Der Eisenmangel führt zu Blutarmut (Anämie). Diese wiederum schwächt die Fähigkeit des Immunsystems, Antikörper zu bilden. Daraus folgt ein unzureichender Schutz der Impfung. Die Gabe von Eisen konnte den Schutz indes verstärken.