Bereits 2010 wurde beschrieben, dass eine bestehende Adipositas das biologische Altern des Gehirns beschleunigen kann [Raj 2010]. In den darauf folgenden Jahren beobachteten Wissenschaftler, dass starkes Übergewicht wichtige neuronale Netze beeinträchtigt und dadurch möglicherweise das Erkrankungsrisiko für Morbus Alzheimer erhöht [Bey 2017] [Kiv 2018]. Zudem zeigte sich, dass das Gehirn mit zunehmendem BMI (Body Mass Index) in bestimmten Bereichen zu schrumpfen vermag [Ham 2019], was sich unter anderem in einer Abnahme der grauen Substanz zeigt. [Hay 2017].
Diese Beobachtungen werden durch britische Forscher teilweise gestützt. Demnach beeinflusst Übergewicht sowohl das Erkrankungsrisiko als auch die Prognose einer Morbus Alzheimer-Erkrankung [Dak 2021]. Die Ergebnisse zeigten, dass Übergewicht und Adipositas mit einer verringerten Gehirnstruktur und zerebralen Durchblutung bei kognitiv Gesunden sowie PatientInnen mit leichten kognitiven Einschränkungen einhergeht. Im Gegensatz dazu aber war das Volumen der grauen Gehirnmasse bei PatientInnen mit leichtem Übergewicht länger stabil. Dieser Trend könnte laut Forschern mit nachgeschalteten Mechanismen zusammenhängen, denen hormonelle Interaktionen mit dem Fettgewebe, altersbedingte Veränderungen der Körperfettansammlung oder auch Wechselwirkungen zwischen der Alzheimer-Erkrankung und Fettleibigkeit zugrunde liegen.